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Mein Geburtsbericht

  • Autorenbild: germansimmer17
    germansimmer17
  • 9. Feb.
  • 6 Min. Lesezeit

Willkommen zu meinem allersten Beitrag. :-)


Dieser soll ganz klassisch starten mit - meinem Geburtsbericht. So als kleine, vielleicht interessante, Info - ich habe bei ET+9 entbunden.

Das erste was mir meine Hebamme geraten hat, ist meine ganzen Gefühle & Erfahrungen runterzuschreiben, solange sie noch so frisch sind. Dazu will ich direkt sagen - ich hatte keine traumatische Geburt. Ich würde sagen, sie lief sogar ganz gut ab - sie war nur, seit der ersten Wehe, seeeeeehr lange und anstrengend.


Ich rede, nunja, schreibe, gar nicht um den großen Brei - ich kopiere einfach den Geburtsbericht, den ich ca. eine Woche nach der Geburt verfasst habe hier rein, ohne irgendwas zu ändern!


Samstag, 30.11.2024, 16 Uhr

Wir waren nachmittags noch auf dem Weihnachtsmarkt, haben leckere Sachen gegessen, die Stimmung genossen und sind dann gegen 18 Uhr zufrieden nach Hause gefahren. Ich wollte unbedingt einmal auf den Weihnachtsmarkt und es scheint, als hättest du das gehört. Denn nach unserem Besuch, gerade als wir schlafen wollten, fingen die Wehen an.

 

Samstag, 30.11.2024, 23 Uhr

Ich lag im Bett und habe leichte Wehen gespürt, allerdings konnte ich noch keinen Unterschied ausmachen ob es wirklich echte Geburtswehen sind oder wieder Übungswehen, wie ich sie schon seit Wochen hatte. Ich hab aber bemerkt, dass sie sehr regelmäßig aufgetreten sind und als auch der Schmerz etwas mehr wurde, habe ich mich dafür entschieden sie mit einer Wehentracker App zu tracken. Das war gegen 23:47 Uhr. So verging ca. eine Stunde, in der ich einfach abgewartet hab, aufgestanden und rumgelaufen bin, bevor ich dann langsam deinen Vater geweckt habe und meinte, dass ich glaube es geht los. Er war direkt wach, hat dann Smaug zu seinen Eltern gebracht und als er nach Hause gekommen ist haben wir weiter abgewartet, jede Wehe gezählt und nochmal überlegt ob wir alles in unserer Kliniktasche haben was wir bräuchten.

 

Sonntag, 01.12.2024, 2 Uhr

Um ca. 2 Uhr sind wir dann ins Krankenhaus gefahren, nachdem die Wehen regelmäßig kamen und ich ungefähr 5 Minuten Abständen. Im Kreißsaal angekommen wurde natürlich direkt ein CTG gemacht, auf dem die Wehen auch sichtbar waren. Ich wurde kontrolliert und mein Muttermund war 1cm offen zu dem Zeitpunkt. Allerdings meinten die Hebammen, die mich übrigens unglaublich lieb empfangen haben, dass es noch Tage dauern könnte und wir ruhig nochmal nach Hause fahren könnten. Nachdem von einer Ärztin noch ein Ultraschall gemacht wurde zur Kontrolle und klar war, dass mit dir alles gut war und noch genug Fruchtwasser da war, haben wir uns dazu entschieden noch ein bisschen in der Klinik zu bleiben, nachdem die Wehen noch ein bisschen schmerzhafter wurden.

 

Sonntag, 01.12.2024, 4 Uhr

Wir sind 2 Stunden lang im Krankenhaus spazieren gegangen, haben jede Wehe abgewartet, ich habe sie veratmet und wir haben uns was zum Trinken geholt. So verging die Zeit und dein Vater war mir von der ersten Sekunde an eine riesen Hilfe, ohne ihn hätte ich die Geburt nicht so gemeistert wie ich es dann letztendlich getan habe.

 

Sonntag, 01.12.2024, 6 Uhr

Nach dem ganzen Spazieren wurde nochmals ein CTG gemacht und ich wurde nochmal am Muttermund untersucht. Da sich allerdings nicht wirklich was verändert hat, haben wir uns dazu entschlossen nochmal nach Hause zu fahren um vielleicht dort ein bisschen Kraft zu tanken, zu schlafen und zu essen.

 

Sonntag, 01.12.2024, 8 Uhr

Nachdem wir Zuhause angekommen sind haben wir erstmal ein bisschen was gegessen, haben versucht uns zu entspannen. Ich habe die Wehen, die stetig schmerzhafter wurden, veratmet und versucht deinem Vater ein wenig Ruhe und Schlaf zu gönnen. In der Klinik meinten sie es dauert bestimmt noch Tage, aber ich war mir sicher du würdest dir nicht mehr allzu lange Zeit lassen. Die Buscopan Zäpfchen, die gegen Krämpfe etwas den Schmerz linden sollten, habe ich direkt benutzt, allerdings haben sie mir leider nicht wirklich geholfen. Am Nachmittag habe ich irgendwann eine Position auf der Couch gefunden, in der ich zumindest eine kleine Weile auch etwas zur Ruhe kommen konnte, weil die Wehen nicht zu stark waren. Gegen Abend ging dann auch mein Schleimpropf ab, aber die Fruchtblase war weiterhin intakt.

 

 

 

Montag, 02.12.2024, 2 Uhr

Zu dem Zeitpunkt habe ich über 40 Stunden nicht mehr geschlafen und war durch Schlafmangel und Schmerz am Ende meiner Kräfte, also habe ich im Kreißsaal angerufen und dein Vater und ich haben uns dafür entschieden wieder in die Klinik zu fahren. Die Wehen waren seit Beginn sehr sehr regelmäßig und haben an Intensität zugenommen, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass sich am Muttermund bestimmt etwas getan hat. Dort angekommen aber dann die Aussage, der Muttermund sei nach wie vor bei 1cm. Ich wurde wieder ans CTG angeschlossen und mir wurde ein Schmerztropf gegeben, damit ich ein wenig zur Ruhe komme. So verbrachten wir also die nächsten Stunden dort im Zimmer bei gedimmten Licht und haben versucht ein wenig Kraft zu tanken. Leider wurde mir vom Schmerzmittel irgendwann schlecht und ich habe also noch einen Tropf gegen Übelkeit bekommen, der zum Glück direkt gewirkt hat.

 

Montag, 02.12.2024, 6 Uhr

Nachdem Schichtwechsel bei den Hebammen war, wurde besprochen wie jetzt weiter vorgegangen wird. Ich war zu dem Zeitpunkt 9 Tage über dem errechneten Termin und es wurde über Einleitung nachgedacht, nachdem es mit meinen Wehen und dem Muttermund nicht so richtig voranging und ich schon etwas schwach war. Die neue Hebamme, die mich dann kontrolliert hat meinte dann aber, dass meine Fruchtblase so fest ist, dass die Wehen gar keine Wirkung auf meinen Muttermund haben können. So wurde dann entschlossen, meine Fruchtblase zu öffnen um alles etwas voranzubringen.

 

Montag, 02.12.2024, 9 Uhr

Kurz nachdem meine Fruchtblase geöffnet wurde, kamen wir in den Kreißsaal und mir wurde ein Wehentropf gegeben. Nach einer Weile wurde ich wieder kontrolliert und der Muttermund war bei 4cm. Währenddessen ist dein Vater kurz nach unten in die Caféteria, um etwas zu essen und zu trinken zu holen. Richtig Hunger hatte ich allerdings nicht, und sollte auch nicht so viel essen, da die Übelkeit mit den Wehen wieder zunehmen könnte. So warteten wir also ab, dein Vater hat mir bei jeder Wehe geholfen - entweder beim Veratmen oder durch Übungen oder einfach indem er meine Hand gehalten hat.

 

Montag, 02.12.2024, 14 Uhr

Zu dem Zeitpunkt hat sich nichts mehr am Muttermund getan und die Fruchtblase war auch schon einige Stunden offen, was das Risiko für Infektionen erhöht. Deswegen haben wir uns für eine PDA entschieden, die dann kurz darauf auch schon gelegt wurde. Dein Vater wurde gefragt, ob er solange draußen warten will - was er aber verneint hatte. Ich habe während dem Legen ununterbrochen seine Hand gehalten, seine Anwesenheit war das Einzige was mir während der ganzen Zeit immer wieder Kraft gegeben hat, auch wenn ich dachte ich könnte nicht mehr. Die PDA fing an zu wirken und es hat sich angefühlt wie ein Segen - allerdings leider nur auf der linken Seite, rechts habe ich nach wie vor alles gespürt - zu dem Zeitpunkt waren die Wehen schon sehr intensiv und kamen in sehr kurzen Abständen. Es wurde immer wieder etwas nachgespritzt - aber leider hat die Maschine etwas gestreikt und Probleme gemacht, das was nachgespritzt wurde kam nie in meinem Körper an. Durch die PDA und wegen den intensiven Wehen fiel mir das Laufen nicht leicht, also wurde mir noch zusätzlich ein Katheter gelegt.

 

Montag, 02.12.2024, 15 Uhr Nach einiger Zeit und wegen dem Versagen der Maschine, die für die PDA Dosierung verantwortlich war, habe ich auf beiden Seiten wieder alles gespürt. Ich wurde nochmals kontrolliert und mein Muttermund ist innerhalb von einer Stunde von 4cm auf 9cm aufgegangen, mithilfe der PDA, die zumindest eine Seite entspannt hat.

 

 

Montag, 02.12.2024, 15:30 Uhr Mittlerweile hatte ich zwischen meinen Wehen keine Pause mehr was den Schmerz angeht. Der Anästhesist kam und meinte wir können die PDA nochmal neu legen, was zu dem Zeitpunkt aber leider unmöglich war, weil ich nicht mehr still halten konnte. Zu dem Zeitpunkt habe ich zwar mitbekommen, was um mich rum passiert, konnte aber nicht mehr wirklich reden, weil ich mich so auf die Wehen und das Atmen konzentriert hab. Die Hebammen meinten, dass die Fruchtblase wirklich schon lange offen ist und man an deinen Herztönen sehen würde, dass dich irgendwas stört und die Geburt mittlerweile wirklich sehr lange ging und uns beide wahnsinnig viel Kraft kostete. Nachdem ich irgendwann meinte, dass ich bei den Wehen wahnsinnigen Druck nach Unten verspüre, kontrollierte mich die Hebamme nochmals und auf einmal hieß es “Sie sind bei 10cm, bei der nächsten Wehe können sie gerne anfangen zu pressen!” Ich glaube die Hebammen waren genauso überrascht wie dein Vater und ich, nachdem es eigentlich hieß der letzte cm vom Muttermund würde sich oft noch Stunden Zeit lassen. Auf einmal ging alles ganz schnell - ich habe eine halbe Stunde gepresst bei jeder Wehe, die Hand von deinem Vater gedrückt und die Hebammen haben mir gut zugesprochen.

 

Montag, 02.12.2024, 16:11 Uhr Und plötzlich warst du da. Ein paarmal hast du kurz geschrien, warst aber zu erschöpft um weitere Töne von dir zu geben. Du hattest direkt deinen Daumen im Mund und deine wunderschönen Äuglein ganz weit offen. Dann wurdest du mir auf die Brust gelegt und auf einmal waren alle Schmerzen der vergangenen 40 Stunden weg. Einfach weg. Dein Vater und ich waren so erleichtert und so glücklich, dich endlich in unseren Armen halten zu können. Und auch wenn für dich in dem Moment alles neu, unbekannt und etwas überfordernd war habe ich gespürt, dass unsere Nähe dich beruhigt hat. Du wusstest direkt du wirst geliebt, du wirst beschützt und wir sind bei dir.




ree

 
 
 

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